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Konfierter Skrei mit orientalischem Rote-Bete-Pürée und Bratkartoffeln
Für dieses Gericht kamen einige Dinge zusammen: Zum einen ist Skrei-Saison, und seit kurzem liegt dieser Winterkabeljau wieder in der Auslage des Fischhändlers meines Vertrauens. Zum anderen bin ich durch glückliche Umstände in den Besitz des Kochbuch Jerusalem: Das Kochbuch gelangt, ein weiteres Werk des in London praktizierenden Kochs Yotam Ottolenghi. Ottolenghi ist für unsere Leser kein Unbekannter. In Jerusalem: Das Kochbuch präsentieren er und sein Ko-Autor Sami Tamimi Rezept aus der israelischen Metropole. Beide haben dort ihre Jugend verbracht und der Stadt in den 1990ern den Rücken gekehrt, um in der Ferne das Glück zu suchen. Beim ersten Durchblättern stach mir sofort das Rote-Bete-Pürée mit Joghurt und Za'atar ins Auge, und ich beschloss, diese Köstlichkeit baldmöglichst nachzukochen. Die Gelegenheit ergab sich nun nachdem ich ein schönes Skreifilet erworben hatte. Aufgrund meines Unvermögens, die Gewürzmischung Za'atar aufzutreiben, habe ich diese nach sorgfältigem Studium ihrer Zutaten durch Oregano ersetzt - aus diesem Grund heißt meine Version auch lapidar "Orientalisches Rote-Bete-Pürée". Das Dattelsirup des Originalrezepts wurde - so wie dort vorgeschlagen - durch Ahornsirup substituiert. Durch diese notgedrungen durchgeführten Umstellungen schmeckt das Pürée wohl nicht so wie in Jerusalem, aber auch die vorliegende Variant ist überaus köstlich. Mit seinen würzigen Aromen passt es wunderbar zu dem butterzarten Fisch und den knusprigen Bratkartoffeln. Ein toller Start in die Skreisaison!
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Multikulti-Herbstküche: Gebratene Entenbrust mit Blutorange, Sternanis und Karotten-Ingwer-Püree
Yotam Ottolenghi kann auch Fleisch! Bisher war mir der Multikulti-Koch (seine Mutter ist Deutsche, sein Vater Italiener, geboren wurde er in Israel und mittlerweile betreibt er ein Restaurant in London) nur in Verbindung mit vegetarischer Küche bekannt. Denn in meine eingeschränkte Wahrnehmung sind bisher ausschließlich Rezepte aus seinem Buch Genussvoll vegetarisch. mediterran-orientalisch-raffiniert gedrungen, die in einigen von mir frequentierten Kochblogs nachgekocht und hochgelobt wurden. Anfang diesen Jahres ist in Deutschland ein weiteres Buch von Ottolenghi mit dem ebenso lapidaren wie allumfassenden Titel Das Kochbuch erschienen. Hierin findet man auch Fisch- und Fleischrezepte. Das vorliegende Gericht daraus mutet fast wie eine orientalisierte Version des französischen Klassikers canard à l'orange an. Gewürze wie Kreuzkümmel, Fenchelsamen und Sternanis ergeben in Verbindung mit Blutorangen jedoch ein ganz eigenständiges, schön intensives Aroma. Als Beilage empfiehlt sich ein Karotten-Ingwer-Püree.