Foodblog - Gehoben, aber nicht abgehoben

Terrassenwein für den Spätsommer: Ducourt La Rose du Pin 2010 Rosé Weinschlauch 5 l

von weinnase
07. September 2011

Ducourt La Rose du Pin 2010 Rosé Weinschlauch
Wenn es gut läuft, gibt der Sommer am kommenden Wochenende noch mal alles, zumindest wenn man das Glück hat, im Südwesten der Republik zu wohnen. Eine gute Gelegenheit also, sich doch noch einen Rosé-Weinschlauch für die Terrasse zuzulegen. Mein bevorzugter Weinschlauch-Lieferant ist nach wie vor Jacques' Weindepot, kaum irgendwo ist die Auswahl größer und die Qualität vergleichbar hoch. Der sonst immer von mir bevorzugte Marrenon fiel allerdings diesmal gnadenlos durch: Der 2010er Jahrgang ist leider arg blass, flach und irgendwie nichtssagend geraten. Also etwas tiefer ins Portmonee gegriffen und sich einen Bordeaux Rosé gegönnt.

Bei Wein aus Bordeaux darf man in der Regel einiges erwarten, das gilt zweifelsfrei für den Roten und den Weißen, aber genauso auch für Rosé. Zumindest dann, wenn der Winzer dafür nicht die minderwertigen Trauben, die er für die Rotweinherstellung ausgemustert hat, verwurstet, sondern hochwertiges Lesegut verwendet. Glaubt man der Website von Jacques', kann man sich bei dem französischen Weinmulti Bernard Ducourt, angeblich ein bekennender Rosé-Fan, darauf verlassen. Ducourt ist einer der Stammlieferanten von Jacques', ihm gehören insgesamt 16 Châteaux in der Region Bordeaux. Er hat einige Erfahrung mit dem Abfüllen in Weinschläuche. Mit der Frage rot, weiß oder rosé hält er sich nicht lange auf, er liefert Bordeaux-Weinschläuche in allen drei Kategorien, und das in sehr trinkbarer Qualität. Bitte beachten: Die Weine heißen alle drei "La Rose du Pin", Rose ohne Accent.

Der Rosé ist, etwas untypisch für Bordeaux, ein reinsortiger Cabernet Sauvignon. Im Glas präsentiert er sich mit dezentem Kupferton, und wie es sich für einen Sommerwein gehört, ist er mit 11,5 Vol.-% Alkohol eher leicht. Er hat eine frische Säure (6,3 g/l), ein würziges Bouquet nach Grapefruit und roten Früchten und trotz der Säure einen runden Geschmack, der im beeindruckenden Abgang an reife Erdbeeren erinnert. 28,50 € sind für einen 5l-Weinschlauch nicht ganz billig. Für den La Rose du Pin Rosé sind sie aber gut angelegt, auch der Preisaufschlag von 5 € zum Marrenon ist absolut gerechtfertigt. Noch ein Wort zur Trinktemperatur für La Rose du Pin: Jacques gibt als Empfehlung 10 °C an. Dabei bekommen dem Wein 2 °C mehr besser als 2 °C zu wenig. Der Spätsommer darf also ruhig etwas wärmer werden.

Aktueller Hinweis: Der Artikel beruht auf einer Verkostung aus dem Jahr 2011. Der Wein ist seitdem nur um 1 € teurer geworden. Es empfiehlt sich, den jeweils aktuellen Jahrgang in einem Jacques Weindepot zu probieren und zu testen, ob die Qualität nach wie vor so ist wie hier beschrieben.

Dazu passt ...

... ein schöner Spätsommerabend auf der Terrasse. Als Wein zum Essen halte ich ihn nicht unbedingt für geeignet, dazu ist er etwas zu spritzig. Etwas Knabberzeug darf es aber gern sein.

Tags

Kommentare

Wir freuen uns sehr über Kommentare. Der steigenden Anzahl von Spam-Kommentaren geschuldet ist dafür allerdings eine Anmeldung erforderlich. Meldet man sich per E-Mail an, ist lediglich eine Bestätigung der eigenen E-Mailadresse erforderlich.