Foodblog - Gehoben, aber nicht abgehoben

Klassiker zweier Länder, vereinigt Euch: Spargel-Pizza

von weinnase
16. Mai 2012

Spargel-Pizza
Wenn zwei Klassiker sich zusammentun, kommt oft etwas ganz Besonderes dabei heraus. Das beste Beispiel sind vielleicht Goethe und Schiller, deren gebündelte Schaffenskraft vor gut 200 Jahren in Weimar den Höhepunkt der deutschen Klassik markierte, manche sehen sie gar als Gründer derselben. Auch bei Kochrezepten kann die Kombination klassischer Rezepturen Neues von eigenem Wert hervorbringen. In diesem Fall ist es die Kombination des königlichen Gemüses aus Deutschland, genannt Spargel, mit dem italienischen Klassiker, der Pizza margherita. Der gern mit dem Spargel zusammen gegessene Schinken ist ebenfalls dabei, wobei es in diesem Fall gern der aus Parma sein darf, ebenso die italienischen Zutaten Parmesan und Rucola. Und das Ergebnis? Bravo!

Das Rezept habe ich in einer alten Ausgabe des an Supermarktkassen erhältlichen Rezeptemagazins meine Familie & ich vom April 2007 entdeckt. Die Rezepte aus diesem Magazin findet man in der Regel auch im Portal www.daskochrezept.de, unter anderem gibt's dort auch mehrere Vorschläge zum Thema Spargelpizza, das vorliegende jedoch nicht. Es ist relativ puristisch gehalten und gerade deshalb von mir besonders empfohlen, bei Spargel ist weniger erfahrungsgemäß oft mehr. Die Zubereitung ist sozusagen idiotensicher und kann zudem sehr gut vorbereitet werden. Zusammen mit der kurzen Backzeit ein perfektes Gästeessen, das in kleinen Portionen auch einen schönen ersten Gang oder ein Hors d'oeuvre, gern auch in kaltem Zustand, abgibt.

Zutaten

für drei Personen

  • Pizzateig für zwei Bleche (selbst gemacht oder Kühlregal)
  • 500 g grüner Spargel
  • 1 Dose gehackte Tomaten
  • 1 Bund Frühlingszwiebeln
  • 8 Kirschtomaten
  • 8 Scheiben roher Schinken (Parma, Serrano, ...)
  • 1/2 Bund Rucola
  • 2 Handvoll geriebener Parmesan
  • 5 EL Olivenöl
  • 1 EL Balsamico-Essig
  • Salz, Pfeffer

Backofen auf 250°C vorheizen. Pizzateig zubereiten. Ich geb's zu, ich hab welchen aus dem Kühlregal genommen, wie im Rezept vorgeschlagen. Hat prima geklappt und viel Arbeit gespart. Ausrollen, in je vier Teile schneiden und auf ein mit Backpapier ausgelegtes Blech legen. Spargel im unteren Drittel schälen, holzige oder trockene Enden abschneiden, in der Mitte schräg halbieren und in kochendem Salzwasser 5 min. blanchieren. Abgießen, mit kaltem Wasser abschrecken, abtropfen lassen. Gehackte Tomaten mit 5 EL Öl und 1 EL Balsamico-Essig vermischen, mit Salz und Pfeffer abschmecken und auf den Teigvierteln verteilen. Frühlingszwiebeln putzen, in Ringe schneiden und ebenfalls verteilen, ebenso wie die Spargelstangen. Die Kirschtomaten halbieren und auch sie verteilen. Jedes Stück mit einer Scheibe Schinken belegen und etwas Parmesan darüber hobeln. Für 12 min. auf mittlerer Schiene in den Backofen schieben, bis der Pizzateig schön gebräut ist. Dann herausnehmen, mit Rucola bestreuen (man darf auch ruhig etwas mehr nehmen als auf dem Foto) und servieren. Wir genossen zu diesem köstlichen Gericht einen

2011er Weißburgunder Spätlese trocken vom Weingut Ihle

Ihle Weißburgunder 2011
Dieser Weißburgunder ist einer der 2011er Lieblingsweine des Kellermeisters Andreas Ihle. Mit seinem Bruder Michael zusammen führt er ein aufstrebendes Weingut, gelegen in den idyllischen Streuobstwiesen und Weinbergen westlich von Rauenberg im badischen Kraichgau. Der Wein präsentiert sich im Glas von blassgelber Farbe und besticht durch ein spritziges, eher burgunder-untypisches Bouquet, man entdeckt grüne Aromen und etwas Grapefruit und denkt eher an eine Cuvée aus Weißburgunder und Sauvignon. Andreas Ihle hat bei diesem Wein das Kunststück fertiggebracht, einen Wein mit spritziger Säure und gleichzeitig cremigem, schönem Mundgefühl zu kreieren. Das Thema Säureabbau ist beim Weinbau eine Wissenschaft für sich, es ist, wie Ihle versichert, relativ schwierig, diese beiden Charaktere in einem Wein zusammenzuführen. Auch der Jahrgang muss stimmen, der 2011er tut uns offensichtlich den Gefallen. Der Wein ist sehr fruchtig, es dominieren typische Burgunder-Aromen wie weißer Pfirsich, man findet aber auch hier wieder Sauvignon-Ankläge, die Fantasie reicht von Grapefruit über grüner Apfel bis zu Stachelbeere, alles natürlich ohne Gewähr. Insgesamt ein runder, klarer, ausgewogener Wein, der sehr gut zu Spargel passt, besonders zu grünem. Ihle verkauft ihn für bescheidene 5,60 Euro pro Flasche, was ich als fast sensationelles Preis-Leistungs-Verhältnis bezeichne. Schon hier sei verraten, dass fast das gesamte Weinsortiment von Ihle diese Qualität und dieses Verhältnis aufweist. Wir haben hier einen klassischen (sic!) Geheimtipp vor uns. Bei mankannsessen.de wird demnächst noch mehr darüber zu lesen sein.

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