Foodblog - Gehoben, aber nicht abgehoben

Zum Ausklang der Saison: Rührei mit Bärlauch

von weinnase
02. Mai 2012

Rührei mit Bärlauch
In Süddeutschland neigt sich die Bärlauch-Saison unwiderruflich ihrem Ende zu, man findet kaum noch welchen, der nicht schon in voller Blüte steht, und dann werden die Blätter leider sehr schnell unansehnlich und bald auch welk. Wer jetzt noch welchen sammeln geht, achte bitte genau darauf, ihn nicht mit den giftigen Maiglöckchen zu verwechseln. Das gilt zum Glück nur für die Blätter, der Duft und die Form der Blüten sind ja wirklich kaum zu verwechsen. Der Norden liegt im Frühling mit der Vegetation ja traditionell zwei bis vier Wochen zurück. Jedenfalls hat Elisabeth Raether mit ihrer ZEITmagazin-Kolumne Wochenmarkt erst jetzt den Bärlauch entdeckt, und zwar in London. Leider finde ich sowohl den Artikel als auch das Foto voll verpeilt. Wer reist schon zum Rührei-Essen nach London? Und das Foto bestätigt alle gängigen Vorurteile über englische Küche. Beides schlägt sich in entsprechend giftigen Kommentaren nieder. Das Rezept aber ist mir durchaus einen Blog wert, auch wenn es nicht besonders fantasievoll ist.

Und so kompliziert wie Frau Raether braucht man es auch nicht zu machen. Einfach pro Nase 10 Blatt Bärlauch sammeln, waschen und in Streifen schneiden. Dann ebenfalls pro Nase zwei Eier mit etwas Salz verquirlen, in einer Pfanne Olivenöl erhitzen (ich tue noch einen EL Butter dazu), die Bärlauchstreifen kurz anschwitzen, die Eier dazugeben und bei mittlerer Hitze stocken lassen. Dabei mehrmals mit einem Holzlöffel vorsichtig vom Pfannenboden lösen und wenden. Es ist sicher kein Geheimnis, soll hier aber doch erwähnt werden: Rührei muss vom Herd, wenn es noch ein klein wenig flüssig ist. Es zieht nämlich direkt danach immer noch ein wenig an, und nur so bekommt man es richtig cremig und verhindert, dass es trocken wird. Das fertige Rührei serviert man am besten mit einer Scheibe Graubrot. Ein wenig Paprika (keine Ahnung, woher man spanische bekommen soll, wie Raether fordert, mit handelsüblicher schmeckt's genau so gut) ist, ebenso wie der Bärlauch, sowohl optisch als auch geschmacklich eine Bereicherung.

Tags

Gänge: Vorspeisen
Regionen: Deutschland Europa
Zutaten: vegetarisch

Kommentare

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