Foodblog - Gehoben, aber nicht abgehoben

Entenbrust mit Kaffeesauce: Erfahrungsbericht und ein paar barbarische Methoden

von weinnase
28. Januar 2009

Eine gute Sauce macht das halbe Essen, das wusste schon meine Oma. Und in der Tat war die Kaffeesauce ein wichtiger Aspekt, die mich dazu inspiriert hat, dieses Gericht nachzukochen. Ich mag nämlich ungewöhnliche Rezepte. Der andere war, dass das Gericht perfekt zu meiner ersten Weinvorstellung passt, wie man hier nachlesen kann. Eins vorweg: Dafür, dass mipi solche Erinnerungslücken hatte, ist die Sauce fantastisch geworden.

Zwar taugt sie nicht zum Pur-Essen mit dem Löffel, aber zusammen mit dem Fleisch und auch mit dem Orangen-Kartoffelpüree ergibt sie einen tollen Geschmack. Ein paar Dinge habe ich aber doch anders gemacht. Zum Einen sind 200 ml Espresso wirklich eine Menge. Ich oute mich jetzt mal mit einer ganz unkulinarischen Methode, die ich immer anwende, wenn ich irgendwas mit Kaffee-Aroma machen möchte: Ich verwende löslichen Kaffee! Ehrlich, hab ich immer im Eisfach. Löslicher Kaffee hat mehrere Vorteile. Erst mal braucht man keine Espresso-Maschine - wobei die meisten Kulinariker eine zuhause haben dürften. Aber es geht auch schneller, und außerdem spart man sich im vorliegenden Fall das Einkochen. Ein Esslöffel hat in etwa denselben Effekt wie drei Tassen Espresso, die ich für völlig ausreichend halte, sonst wird's wirklich ziemlich bitter. Granatapfelsirup habe ich bei mir daheim auch nicht. Ich habe deshalb Portwein verwendet (ca. 5 cl), und weil es immer noch ziemlich bitter war, 2 EL Johannisbeer-Gelee. Ohnehin tut fast allen Gerichten eine Prise Süße gut, es verstärkt den Geschmack und rundet ihn ab. Wo ich gerade beim Outen bin, bekenne ich mich auch gleich noch zu einer zweiten, genauso barbarischen Methode, der ich mich beim Garen der Entenbrust bedient habe, die aber von durchschlagendem Erfolg war. Ich hatte meine Brüste relativ scharf angebraten und musste sie deshalb schon nach 2x2 min. aus der Pfanne nehmen und in den Ofen legen, sonst wären sie schwarz und die Sauce am Ende noch bitterer geworden. Nach 10 min. im Ofen waren sie erwartungsgemäß noch nicht durch. Ich habe dann nachgeholfen, in dem ich die Entenbrüste 2min. bei voller Leistung in die Mikrowelle gelegt habe. Jawohl, schlagt mich ruhig, auch mit der Mikrowelle kann man kulinarisch kochen! Das Fleisch war jedenfalls auf den Punkt: Rosa, zart, unblutig, lecker. Wegen des Rosenkohls hatte ich erst Bedenken, da er normalerweise einen recht strengen Eigengeschmack hat. Durch das Dünsten in Orangensaft geht dieser Eigengeschmack jedoch in einem sehr feinen, herbfruchtigen Aroma auf. Alles in allem: Ein geniales Rezept, mit dem man sich auch bei wichtigen Gästen nicht zu verstecken braucht. Allerdings ist man stramme zwei Stunden in der Küche beschäftigt.

Tags

Gänge: Hauptgerichte
Regionen: Crossover
Zutaten: Geflügel nicht-vegetarisch

Kommentare

Wir freuen uns sehr über Kommentare. Der steigenden Anzahl von Spam-Kommentaren geschuldet ist dafür allerdings eine Anmeldung erforderlich. Meldet man sich per E-Mail an, ist lediglich eine Bestätigung der eigenen E-Mailadresse erforderlich.