Es zählt zu den schönsten Erfahrungen beim Kochen, mit Konventionen zu brechen und dabei etwas Neues zu kreieren, was dann auch noch schmeckt. Eine dieser Konventionen besteht darin, Fisch und Fleisch in getrennten Gängen zu servieren. Die einzigen mir bekannten Gerichte der populären Küche, in denen Fisch und Fleisch zusammen vorkommen, sind der Klassiker Vitello tonnato und neuerdings Surf'n'Turf. Es wird Zeit, dass sich das ändert.
Die frische Ananas schrie förmlich nach einem asiatischen Rezept. Gelegenheit, mal wieder ein lange nicht verwendetes Kochbuch zum Einsatz zu bringen.
Dieses Mal habe ich nach langer Zeit Küchen der Welt - Thailand zur Hand genommen. Ein Buch, dass ich schätzungsweise seit Mitte der 90er besitze und unverständlicherweise kaum benutzt habe. Es enthält wie alle Bücher der Küchen-der-Welt-Reihe von GU zu Beginn ein großes Kapitel über Land und Leute, das Hintergründe und Besonderheiten vermittelt. Die Rezepte sind übersichtlich nach Gängen sortiert, und nicht nach Regionen wie in manch anderem Länderkochbuch. Die ansprechenden Fotos machen schon beim bloßen Anschauen Appetit. Durch die leicht nachzukochenden Rezepte eignet sich das Buch ideal für Thaikücheneinsteiger. Da ich mich zwischen zwei Rezepten nicht entscheiden konnte, habe ich sie einfach kombiniert. Herausgekommen ist ein schönes leichtes Gericht, das die verschiedenen Aromen wie Frucht und Schärfe hervorragend kombiniert. Die perfekte Verwertung für die frische Ananas!
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Darf man sich als Foodblogger eigentlich selbst plagiieren? Na klar! Das dient ja alles nur der stetigen Verbesserung bereits vorhandener Rezepte. Schließlich ist das Bessere des Guten Feind. In diesem Sinne habe ich für dieses Gericht den Tigerwels mit Karottenrisotto und Ingwersauce als Vorlage genommen. Den Tigerwels durch Seezunge ersetzt, gesunden Spinat hinzugefügt sowie die Sauce und das Risotto leicht verbessert. Das ergab ein farbexplosives und sehr empfehlenswertes Fusion-Gericht.
Der Villa Romanu tinto 2008 ist in jeder Hinsicht ein bemerkenswerter Wein. Zunächst ist er ein Repräsentant des modernen portugiesischen Weinbaus. Gekeltert im Weingut Herdade de Perdigão, ist er eine gelungene Cuvée der einheimischen Reben Trincadeira und Aragonez (Tempranillo) mit der internationalen Cabernet. Er ist aber auch ein überaus eleganter Vertreter des modernen jungen Weins, der trotz seines jugendlichen Alters erstaunlich viel Rückgrat aufweist. Auch dieser Wein wurde uns freundlicherweise zur Verfügung gestellt vom Online-Shop für portugiesische Wein O Vinho.
Zugegeben, der Titel ist irreführend. Aber keine Sorge, in diesem Gericht gibt es weder Schwermetalle noch Hepatitis-A-Erreger. Bei den Muscheln im Titel handelt es sich nämlich nicht um solche aus dem Meer, sondern vielmehr um Conchiglie rigate, Pasta in Muschelform, die sich sehr gut zum Füllen eignet. Gefüllt wird sie hier mit Ratatouille und Mozzarella. Das ganze wird dann im Ofen überbacken. Köstlich! Entdeckt habe ich das Rezept bei Deichrunners Küche. Im Original stammt es aus dem Buch unserer Bloggerkollegin Nicole Stich.
Das Buch Vietnam - Küche & Kultur von Susanna Bingemer und Hans Gerlach ist viel zu gut, um so wenig benutzt zu werden wie bei uns. Hier ist nach längerer Zeit endlich mal wieder ein Gericht daraus. Wie wir im Buch erfahren, ist Schmoren in Karamellsauce eine der beliebtesten Garmethoden im Süden Vietnams. Sie wird sowohl für Fisch als auch für Fleisch verwendet. Bei diesem Gericht schmoren wir Tunfisch. In Vietnam wird der Fisch mitunter so lange geschmort, dass sich selbst die Gräten auflösen. Das ist nichts für mich. Damit der Fisch innen rosa bleibt, habe ich ihn nur kurz in der Karamellsauce gegart. Ein exzellentes leichtes Fischgericht.
Ich höre ihn schon, den Aufschrei der Spargeltraditionalisten. Aber manchmal muss man Traditionen einfach brechen um Dinge weiterzuentwickeln. So wird Spargel hierzulande traditionell zusammen mit Lachs oder Schinken, Kartoffeln sowie geschmolzener Butter oder Sauce Hollandaise kombiniert. Hier wird er zusammen mit Lachs zu einer Pastasauce verarbeitet. Die würzige, leicht säuerliche und frisch-zitronige Sauce schmeckt so lecker, dass sie bei uns ins Rezeptrepertoire für die Spargelzeit aufgenommen wird. Eine neue Tradition eben, und damit wiederum etwas für Traditionalisten ;-)
Orange in einem asiatischen Gericht kann doch wohl nicht authentisch sein. Das zumindest habe ich gedacht als ich dieses Rezept vor längerer Zeit bei der Chaosqueen entdeckt habe. Wikipedia wusste jedoch, dass die Orange in China bzw. Südostasien als Kreuzung aus Mandarine und Pampelmuse gezüchtet worden ist und erst danach nach Europa kam. Die Variante, die wir heute kennen, wurde erst im 15. Jahrhundert in Europa eingeführt. Insofern könnte dieses Gericht also durchaus authentisch sein. Die Orangensauce harmoniert vorzüglich mit dem 5-Gewürz-Pulver im Wok-Gemüse. Leider ist sie mir etwas dicklich geraten. Was das Gemüse angeht ist man natürlich flexibel: Es würden auch andere Sorten wie etwa Sojasprossen (die ich leider nicht bekommen habe) oder Pilze passen.
An guten Suppenrezepten ist im Internet kein Mangel. Diesmal allerdings musste es anlässlich unseres aktuellen Weinvergleichstests etwas Österreichisches sein, das war schon schwieriger. Für die Internet-Öffentlichkeit scheint die österreichische Küche überwiegend aus Wiener Schnitzel, Tafelspitz und Kaiserschmarrn zu bestehen. Glücklicherweise bin ich dann beim Online-Auftritt der Zeitschrift ESSEN & TRINKEN fündig geworden. Die Terlaner Weinsuppe scheint ein typisches Tiroler Gericht zu sein. Interessanterweise gibt es dutzende Varianten davon, was darauf schließen lässt, dass es sich hier um ein sehr volkstümliches Rezept handelt. Seiner Delikatesse tut das keinen Abbruch, die hier vorgestellte Variante kommt ohne Eier aus und schmeckt besonders frisch und leicht, somit eine prima Frühlingssuppe Für das Nachkochen habe ich nach einem prüfenden Blick in den Weinkeller den Weißwein durch deutschen Sekt ("Manchmal muss es eben ...") ersetzt. Trinken tue ich ihn eher nicht so gern, für diesen Zweck aber schien er mir gut geeignet zu sein. Das Ergebnis fand ich sehr zufriedenstellend.