"Le Beaujolais nouveau est arrivé!" - oder darf's lieber ein Junger Österreicher sein?
Seitdem flippt die gesamte Wein trinkende Welt regelmäßig Mitte November aus und stürmt die Weinregale. Angeblich werden jedes Jahr 40 Millionen Flaschen Beaujolaus nouveau produziert, von denen über drei Viertel nach Nordamerika, Japan, Deutschland und Großbritannien exportiert werden. Wie so oft ist ein Kult der Qualität eines Produkts nicht unbedingt zuträglich. Beaujolais hat in vielen Kreisen das Image eines Billigweins, und das teilweise zu Recht. Die Gamay-Traube, aus der er gekeltert wird, tritt im Qualitätsweinbau ansonsten nicht in Erscheinung.
Natürlich gibt es auch anspruchsvolle, reifere Beaujolais, im Vergleich zu ihren jungen Ablegern sind sie jedoch kommerziell wie kulinarisch vergleichsweise unbedeutend. Für einen Beaujolais nouveau vernünftiger Qualität muss man fast so viel ausgeben wie für einen ordentlichen Burgunder. Anlass genug für einen Test, ob das Geld gut angelegt ist. Wer Beaujolais partout nicht mag, für den gibt es mittlerweile zum Glück auch andere Primeur-Weine. Neben einem Beaujolais nouveau habe ich mir deshalb einen jungen Kremser aus Österreich genauer angeschaut und natürlich probiert.